Tomatenerde selber mischen
Tomaten haben besondere Ansprüche an den Boden, in dem sie wachsen. Nicht umsonst empfehlen passionierte Gärtner, im Herbst immer reichlich Pferdemist in den Boden einzubringen, in dem die Tomaten im nächsten Jahr gepflanzt werden.
Tomatenpflanzen haben einen hohen Stickstoffbedarf, ist nicht genügend Stickstoff vorhanden, wachsen die Tomatenpflanzen kümmerlich und bilden nur wenige Früchte aus – also genau das, was wir nicht wollen.
Umso wichtiger ist es, den Tomaten die optimalen Bedingungen zum Start mitzugeben.
Ich lasse meine Tomatensamen in Perlite keimen, die Gründe dafür habe ich oft genug aufgeführt. Das Perlite selbst enthält keine Nährstoffe, dessen muss man sich bewusst sein. Umso wichtiger ist das zeitnahe Pikieren der Tomatenpflanzen in eine anständige Tomatenerde.
Man kann auch Tomatenerde kaufen, ich habe damit selbst schon gute Erfahrungen gemacht.
Eine gute Tomatenerde macht aus, dass sie genügend Nährstoffe enthält, um die Tomatenpflanzen optimal wachsen zu lassen. Darüber hinaus sollte Tomatenerde ein gutes Wasserspeichervermögen besitzen und entsprechend durchlässig sein. Auch eine gewisse Lockerheit im Boden ist notwendig, um den Wurzeln der Pflanzen ein gutes Wachstum zu ermöglichen.
Da ich für meine Tomatenanzucht mehr Tomatenerde benötige, habe ich diese selbst gemischt, und zwar so, wie es meiner Meinung nach Sinn macht.
Bestandteile meiner Tomatenerde
In erster Linie nehme ich für meine Tomatenerde einfache Gartenerde, die ich vorher gesiebt habe, um Wurzeln und dergleichen zu reduzieren.
Für die Nährstoffe nehme ich Kompost. Im letzten Sommer fielen bei uns Unmengen an Rasenschnitt an. Ich habe damit viel experimentiert, bis ich daraus einen guten Rasenschnittkompost erzeugen konnte. Dazu werde ich in diesem Jahr auf ulrichs-hof.de einige Artikel verfassen. Rasenschnitt enthält sehr viel Stickstoff, weshalb mir der Kompost als sehr geeignet erscheint.
Als dritten Bestandteil nehme ich Sand. Hier im speziellen Spielsand, den ich sehr günstig erwerben konnte. Da unser Gartenboden recht schwer und lehmhaltig ist, dient der Sand dazu, diesen aufzulockern und die Wasseraufnahme zu verbessern. Im Einsatz hat sich dies schon bewährt.
Tomatenerde selber mischen – Mein Mischungsverhältnis
Da ein zuviel an Stickstoff für Tomatenpflanzen ebenso schädlich ist, wie ein zu wenig, denke ich, es ist wichtig, den Stickstoffanteil aus dem Kompost zu reduzieren.
Mein Mischungsverhältnis ist daher wie folgt:
- 3 Teile Gartenerde
- 1 Teil Komposterde
- 1 Teil Sand
Bereist während der Mischung hat sich der Sandanteil bewehrt, wie in dem Video zu sehen ist. Der Boden ist merklich lockerer und die Feuchtigkeit in der Erde scheint besser verteilt zu sein.
Auch die Komposterde, die ich im Vorfeld zweimal gesiebt habe, lockert die schwere Gartenerde auf.
Eigene Tomatenerde mischen – Mein Fazit bisher
In Kürze wird ein Video und ein Beitrag zum Tomaten pikieren veröffentlicht. Ich habe die selbst gemischte Tomatenerde also schon im Einsatz und kann ein erstes Fazit ziehen.
Bereits beim Pikieren zeigte sich die gute Wasseraufnahme positiv, ich konnte die Pflänzchen regelrecht in das Pflanzloch einschwemmen, wodurch ein optimaler Kontakt zwischen Wurzeln und Tomatenerde erfolgt.
Die Wasserspeicherfähigkeit ist außerordentlich, ich brauchte die Tomatenpflanzen erst 10 bis 14 Tage nach dem Pikieren wieder gießen.
Nach dem Pikieren hatte ich 3 Ausfälle von 152 Tomatenpflanzen, was aber daran lag, dass die Keimlinge nicht optimal entwickelt waren, als ich sie pikiert habe.
Etwa eine Woche nach dem Pikieren gab es bei allen Tomatenpflanzen einen regelrechten Wachstumsschub, offenbar kamen dann die Nährstoffe aus der Erde zum Tragen. In der Kombination der Zusatzbeleuchtung durch meine Pflanzenleuchten und der Tomatenerde entwickeln sich alle Tomatenpflanzen bisher prächtig und lassen ein gutes Ergebnis erwarten.
Unkrautdruck in der selbstgemischten Tomatenerde
Da ich kein Freund davon bin, Tomatenerde selber zu mischen und diese dann im Backofen zu erhitzen, um Samen und Keime zu vernichten (was bei der Menge Tomatenerde, die ich brauchte, auch kaum möglich gewesen wäre), nehme ich Beikräuter bei meinen Tomaten in Kauf. Hier macht sich die Pflanzenleuchte ebenfalls bemerkbar, die Beikräuter wachsen zum Teil sehr schnell.
Ich sehe das jedoch nicht als Problem. Etwa ein bis zwei Minuten am Tag benötige ich, um die Beikräuter auf der Erde zu ziehen – ein überschaubarer Aufwand für 149 Tomatenpflanzen. Die ausgezogenen Beikräuter lasse sich einfach im Topf liegen, sozusagen als künftigen Stickstofflieferanten für eine dauerhafte Düngung.
Und hier nun endlich das Video „Tomatenerde – Anzuchterde selber mischen“