Tomaten aussäen und selbst ziehen
Endlich war es soweit, vor einer Woche ging es an´s Tomaten aussäen. Unter Tomaten aussäen, wann ist der richtige Zeitpunkt, gibt es auch Informationen dazu.
Da ich 20 dieses Jahr 20 verschiedene Sorten anbaue, dauerte das natürlich eine Weile. Warum ich nicht mehr Tomatensorten anbaue? Nun, wir sind immernoch mit der Sanierung unseres Hauses beschäftigt, was ziemlich zeit- und kraftraubend ist. Da nicht abzuschätzen ist, wie lange der Winter noch dauert und wann wir mit der Sanierung fortfahren können, möchte ich verhindern, dass mir die Tomaten in Ermangelung von Pflege, kaputt gehen. Deshalb habe ich mich in diesem Jahr auf 20 Tomatensorten eingeschränkt.
Seit einigen Jahren säe ich meine Tomaten in Perlite aus und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Getreu dem Motto: „Never change a winning system!“, nutze ich auch dieses Jahr wieder Perlite als Substrat zum Tomaten aussäen.
Wie im Video zu sehen, säe ich die Tomaten nicht klassisch aus, sondern eher unkonventionell. Die Perlite wird im Vorfeld gut durchgespült und damit auch gleich gut durchfeuchtet.
Dann wird der Anzuchtbecher etwa zur Häfte damit befüllt und alles etwas festgedrückt.
Um einen besseren Überblick über die Keimrate zu haben, und damit auch über die Qualität des Saatgutes, schreibe ich auf ein Stück Kreppband neben dem Namen der Tomatensorte auch die Anzahl der Samen.
In einen der Anzuchtbecher bekomme ich bis zu 12 Tomatensamen. Vielleicht sind auch mehr möglich, daber so habe ich einen genügenden Abstand zwischen den Samen, damit es keine Probleme beim pikieren gibt. Die Samen lege ich mit einer Pinzette vorsichtig auf das feuchte Substrat, damit ich gleichmäßige Abstände habe. So kann ich, wenn die Samen zu unterschiedlich keimen, immer an den entsprechenden Stellen im Substrat schauen, ob weitere Samen keimen oder mit viel Ausfall zu rechnen ist.
Nachdem die Tomatensamen so auf dem feuchten Perlite platziert sind, decke ich sie mit einer weiteren Schicht aus feuchtem Perlite ab. Diese Schicht ist etwa einen Zentimeter dick.
Danach kommt ein Decker auf die Anzuchtbecher, damit im Inneren ein Mikroklima entsteht.
Tomatensamen brauchen Wärme statt Licht
Tomaten sind Dunkelkeimer, deshalb auch die Abdeckung der Samen. Zum Keimen benötigen sie also kein Licht, wohl aber Wärme. Also stelle ich die Anzuchtbecher an einen warmen und nicht sehr hellen Ort. Die Temperatur sollte zwischen 20 und 24 Grad Celsius liegen, wobei ich eher zu 24 Grad tendiere, weil die Keimung dann schneller geht.
Erstaunlicherweise habe ich in den letzten Jahren festgestellt, dass Sorten, die aus sehr warmen Regionen kommen, tatsächlich höhere Temperaturen brauchen.
Nun heißt es, jeweils morgens und abends die Anzuchtbecher zu kontrollieren, ob die Tomaten keimen. Bei mir dauerte es in diesem Jahr 5 Tage, bis die ersten Keimlinge durch das Substrat stießen. Wenn eine genügend große Anzahl pro Anzuchtbecher gekeimt ist, entferne ich den Deckel und stelle die Tomaten in einem kühleren Raum, bei ca. 15 bis 18 Grad Celsius, unter eine Pflanzenleuchte.
Tomaten säen – so geht es auch
Warum ich meine Tomaten so säe, habe ich oben erklärt.
Wer jedoch weniger professionell vorgehen möchte, kann auch konventionell Tomaten säen.
Dazu eine Anzuchtschale oder einen Becher etwa 3 cm hoch mit Anzuchterde füllen und die Tomatensamen locker darin aussäen. Danach etwas andrücken und ca. 5 bis 10 mm stark mit feinkrümeliger Erde (es geht auch feiner Sand) bedecken.
Zum Schluss vorsichtig wässern, damit die Samen nicht wieder aufschwimmen und ebenfalls warm stellen.